PROGRAMM

10:00 Uhr 
Anmeldung und Get-together

Foyer

10:30 Uhr 
Grußwort und Einführung in die Tagung

Staatssekretärin Gonca Türkeli-Dehnert,
Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen

Plenum - Rheinlandsaal

10:45 Uhr 
Input-Vorträge und Diskussion

Zwischen Kontinuität und Wandel – Ausgewählte rechtsextreme Akteur*innen im Fokus
Heike Kleffner, Journalistin und Geschäftsführerin VBRG e.V.

Zwischen Kontinuität und Wandel – Rassistische Strukturen und Diskurse
Dr. Cihan Sinanoglu, Leitung des Nationalen Diskriminierungs- und Rassismusmonitors

Plenum - Rheinlandsaal

12:15 Uhr 
Mittagspause

13:15 Uhr 
Gesprächsrunden

KOMMUNALE RÄUME:
  • KOMMUNALE RÄUME 1: Extrem rechte Bedrohungen und Gewalt gegen kommunale Politiker*innen

    Prof. Dr. Peter Imbusch, Dr. Joris Steg, Institut für Soziologie, Bergische Universität Wuppertal

    In der inhaltlichen Session wollen wir erstens fokussiert unsere Ergebnisse einer Online-Befragung von kommunalen Amtsträger*innen im Bergischen Städtedreieck vorstellen. Zweitens möchten wir dann den Blick weiten und auf die gesamtgesellschaftliche Bedrohungssituation mittels einer Meta-Analyse von vergleichbaren Studien eingehen sowie die sich daraus ergebende Gefahren für die Demokratie eruieren. Drittens und anschließend wollen wir in einem Publikumsgespräch über adäquate Handlungsstrategien und Gegenmaßnahmen sowie die Wissenslücken und Untiefen bisheriger Studien diskutieren.


  • KOMMUNALE RÄUME 2: Völkische Landnahme

    Dr. Andreas Speit, Journalist und Publizist

    stellt aktuelle Akteure und Positionen dar, hinterfragt deren Intentionen und Positionen. Geht auf Querdenkende, Königreich Deutschland und Die Kehre ein. Nicht ohne die ideologischen Kontexte von völkischen Siedlungsbemühungen und Anastasie-Bewegung aufzuzeigen.

    Sie bewirtschaften Bauerhöfe, pflegen Land und Vieh, ökologisch und artgerecht, erwerben weitere Höfe, leben naturbewusst und regional, pachten Jagdgründe, hegen Wildbestand und Wald, bauen Biogemüsen an, bringen sich in Bio-Vertriebsstrukturen ein. Die Nachbarschaft hält sie oft für sogenannte Alternative, vermeintliche Linke. Doch diese angenommen Linken können auch überzeugte Rechtsextreme sein. In den vergangenen Jahren haben sich die unterschiedlichsten Rechten in ländlichen Regionen und ökologischen Spektren vermehrt engagiert, versuchen in alternative Projekte von Freien Schulen bis Umweltinitiativen einzudringen. Keine neue Entwicklung, weil Rechtsextreme gerade erkannt haben, dass „Bio“ hip und in ist. Diese Entwicklung steht in einer langen Tradition des Rechtsextremismus, sich gegen die moderne Waren- und Kapitalgesellschaft zu widersetzen, um im Einklang mit dem „Volk“ und der Natur zu sein. Schon in der völkischen Bewegung um 1871 erklang gegen die Entfremdung des Menschen durch die moderne Gesellschaft der Vierklang von Natur-, Umwelt-, Heimat- und Volksschutz.


ZIVILGESELLSCHAFTLICHE RÄUME:
  • ZIVILGESELLSCHAFTLICHE RÄUME 1: Rechtsextreme Bedrohungen zivilgesellschaftlicher Initiativen

    Prof.in Dr. Beate Küpper, Tina Leber, Fabian Mertens, Institut SO.CON – Social Concepts, Hochschule Niederrhein

    Wer sich gegen Rechtsextremismus und für die Stärkung der Demokratie einsetzt, macht dies in einem stark umkämpften Feld. Rechtsextreme Akteur*innen nehmen zivilgesellschaftliches Engagement wahr und reagieren in unterschiedlichen Formen darauf. Daraus ergeben sich fortlaufende Herausforderungen für diejenigen, die Praxis gestalten. Wir stellen erste Erkenntnisse aus unserer Studie „BEWARE - Bedrohte Demokratieprojekte wappnen und resilient machen“ vor und laden zur Diskussion sowie gemeinsamen Erarbeitung von Handlungsoptionen ein.


  • ZIVILGESELLSCHAFTLICHE RÄUME 2: Organisierte Zivilgesellschaft und rechte Interventionen

    Christin Jänicke, Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung

    In der Auseinandersetzung mit Rechtsextremismus werden zivilgesellschaftliche Organisationen häufig als Orte der Demokratie und gesellschaftlichen Teilhabe adressiert, an denen menschenfeindlichen Einstellungen entgegengewirkt wird. Die Zivilgesellschaft ist jedoch auch ein Raum für rechte Aktivitäten, etwa durch Bildung neuer Organisationen oder Spaltungen in bestehenden zivilgesellschaftlichen Organisationen. Der Workshop gibt Einblick in das Forschungsprojekt „Organisierte Zivilgesellschaft und rechte Interventionen“ und bietet Raum für den Austausch von Erfahrungen im Umgang mit rechten Interventionen in zivilgesellschaftlichen Strukturen.


INSTITUTIONELLE RÄUME:
  • INSTITUTIONELLE RÄUME 1: Institutioneller Rassismus in pädagogischen Arbeitsfeldern: Wissen und Perspektiven von Pädagog*innen of Color

    Dr.in Hanna Hoa Anh Mai, DeZIM-Institut, Fachgruppe „Demokratieförderung und demokratische Praxis“

    Pädagog*innen of Color sind Akteur*innen von Antidiskriminierungs- und Präventionsarbeit. Dabei machen sie auch in den eigenen Arbeitskontexten Rassismuserfahrungen. In der Session werden Ergebnisse der Studie „Pädagog*innen of Color. Professionalität im Kontext rassistischer Kontinuitäten“ vorgestellt. Im Anschluss können die Teilnehmenden darüber ins Gespräch kommen, wie eine solidarische Kollegialität unter unterschiedlich positionierten Kolleg*innen aussehen kann.


  • INSTITUTIONELLE RÄUME 2: Institutioneller Rassismus in Behörden

    Dr.in Alexandra Graevskaia, Andrea Rumpel, Cora Wernerus, Universität Duisburg-Essen

    Dr.in Alexandra Graevskaia: Promovierte zu ‚interkultureller Öffnung‘ der Polizei und arbeitet aktuell in der Forschungsvernetzung und -koordination am Interdisziplinären Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung (InZentIM) der Universität Duisburg-Essen.

    Andrea Rumpel: Referentin für Forschungsvernetzung und Management der DeZIM-Forschungsgemeinschaft am DeZIM-Institut und Promovendin zum Thema Gesundheitspolitik und Fluchtmigration an der Universität Duisburg-Essen.

    Cora Wernerus: Mitarbeiterin der Studie „Geschlechtsspezifischer Rassismus am deutschen Arbeitsmarkt“ zur Vorbereitung des Nationalen Diskriminierungs- und Rassismusmonitors am Institut Arbeit und Qualifikation der Universität Duisburg-Essen.

    Die Session beschäftigt sich mit der Frage, welche Routinen in deutschen Behörden den Rückgriff auf rassistisches Wissen begünstigen, welche Folgen dies für Betroffene hat und welche Handlungsstrategien nötig wären. Neben einem Input zu aktuellen wissenschaftlichen Befunden zu Arbeitsverwaltung, Gesundheitsämtern und Polizei wird es Raum für Diskussion und das Sammeln möglicher Gegenmaßnahmen geben.


  • INSTITUTIONELLE RÄUME 3: „Von der Nagelbombe bis zum Mahnmal“ – 20 Jahre strukturelle Dis-/Kontinuitäten in der Aufarbeitung extrem rechter und rassistischer Anschläge

    Abdulla Özkan, Betroffener des Nagelbombenanschlags in Köln 2004
    Karmen Frankl, Initiative „Keupstraße ist überall“

    Der durch den sogenannten NSU verübte „Nagelbombenanschlag“ am 9. Juni 2004 in Köln reiht sich in extrem rechte und rassistische Anschläge in Deutschland von den 90er Jahren bis in die jüngere Vergangenheit und Gegenwart ein. In der Session kommen wir anhand von ausgewählten Sequenzen des Dokumentarfilms „Der Kuaför aus der Keupstraße“ (2015) miteinander ins Gespräch: Wie haben Überlebende den Umgang mit ihnen und die Aufarbeitung des Anschlags erlebt? Inwiefern wird dabei der strukturelle Rassismus bei (Ermittlungs-)Behörden, in der Justiz und den medialen wie politischen Diskursen, aber auch bei der Aushandlung um Formen der kollektiven Erinnerung sichtbar - der sich bei nachfolgenden Anschlägen wie jenen in Halle oder Hanau fortsetzt? Und was brauchen Betroffene und Initiativen aus ihrer Perspektive in diesem Rahmen - auch mit Blick auf die Zivilgesellschaft?


14:30 Uhr 
Kaffeepause und Trägermesse

16:00 Uhr 
Abschlussdiskussion: Perspektiven aus der Praxis

  • Karima Benbrahim, IDA-NRW

  • Eren Okcu, Jugendbildungsreferent der Bildungsinitiative Ferhat Unvar

  • Heiko Klare, Bundesverband Mobile Beratung
Plenum - Rheinlandsaal

17:00 Uhr 
Verabschiedung

Plenum - Rheinlandsaal


Gesamtmoderation: Aisha Camara



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